Küchengerüche neutralisieren – so geht‘s
Gerade die Küche kann schnell zu einem Hotspot der Raumluftverschmutzung und Nährboden für Bakterien werden. „Die Wahl der Küchengeräte, angewandte Kochmethoden und die Art der verwendeten Lebensmittel nehmen Einfluss auf die Luftqualität.“ Beim Kochen und Backen wird eine spezielle Mischung von Schadstoffen in die Luft freigesetzt. Die Konzentration ultrafeiner Partikel in der Küche kann nach dem Kochen oft zehn bis 40 Mal höher sein. Wie du unangenehmen Geruch aus der Küche entfernen kannst, erfährst du hier.
Küchengeräte zum Kochgerüche entfernen
Während des Kochens werden beim Erhitzen von Öl oder Fettultrafeine Partikel freigesetzt und an die Luft abgegeben. Die folgenden Küchengeräte und Vorgehensweisen helfen dir dabei, die Schadstoffentwicklung zu minimieren und Küchengerüche zu neutralisieren:
Dunstabzugshaube:
Eine Dunstabzugshaube reinigt die Kochluft über einen Fett- und Aktivkohlefilter. Mache sie bereits vor dem Kochen an, um etwaige Dämpfe direkt abzusaugen und lasse sie auch nach dem Kochen für ein paar Minuten eingeschaltet. So werden in der Luft befindliche Partikel auch im Nachgang herausgefiltert.
Muldenlüftung:
Muldenlüfter befinden sich meist direkt neben dem Kochfeld und saugen Dämpfe, Gerüche und Fett effektiv an der Quelle ab. Der Weg für Dämpfe, Gerüche und Fettpartikel ist kürzer. So gelangen noch weniger Schadstoffe in die Raumluft.
Elektroherde:
Elektroherde verursachen eine geringere Luftverschmutzung als Gasherde. Dank ihres Verzichts auf einen Brennstoff werden während des Kochens keine Schadstoffe freigesetzt. Sie erzeugen Wärme durch elektrische Widerstandsheizungen oder Induktionskochfelder.
Backöfen ohne Selbstreinigung:
Ein Backofen ohne Selbstreinigung (Pyrolyse-Funktion) setzt weniger Kohlenmonoxid und Formaldehyd frei. Es entfällt die Verbrennung von Rückständen, bei der Rauch, unangenehme Gerüche und andere Schadstoffe freigesetzt werden können.
Geöffnetes Küchenfenster:
Öffne das Küchenfenster während des Kochvorgangs. So kannst du überschüssige Wärme, Feuchtigkeit und unangenehme Gerüche direkt nach draußen abführen.
Luftreiniger gegen Gerüche:
Ein Luftreiniger gegen Gerüche sorgt für Luftaustausch und filtert Schadstoffe aus der Luft. Dadurch reduziert er die Feuchtigkeitsbildung und beugt Schimmel in deiner Küche vor.
Küchengerüche neutralisieren mit den richtigen Kochmethoden
Die Art und Weise, wie du deine Lebensmittel kochst, beeinflusst die Luftverschmutzung. Je intensiver der Geruch, desto höher ist oftmals auch die Luftverschmutzung:
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Geringere Luftverschmutzung
Garvorgänge auf Wasserbasis (Sieden oder Dämpfen) sind die schonendste und gesündeste Art der Essenszubereitung. Zudem erhältst du so wertvolle Vitamine und Mineralstoffe.
Beim Sautieren verwendest du nur wenig Öl oder Fett in einer flachen Pfanne bei relativ starker Hitze.
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Stärkere Luftverschmutzung
Kochen auf Ölbasis (Grillen, Frittieren und Braten) ist schädlicher für die Umwelt, weil dabei mehr Feinpartikel entstehen.
Auch Backen ist ein Vorgang, der viele luftverschmutzende Verbindungen freisetzt.
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Garen in der Mikrowelle erhält nicht nur wichtige Nährstoffe, sondern erledigt deinen Kochvorgang meist deutlich schneller und umweltfreundlicher.
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Raclette und Fondue sind zwar ein geselliges Mahl, doch es riecht oft noch tagelang nach Käse und Bratenfett.
Luftreiniger für die Küche gegen schlechte Gerüche
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Um Küchengerüchte zu entfernen, hilft ein Luftreiniger für die Küche. Vorteile liegen dabei klar auf der Hand: Aktivkohle- und HEPA-Filter absorbieren und neutralisieren Schadstoffe, wie Rauch, Kochdämpfe, Fett und Feinstaub. Eine kontinuierliche Luftzirkulation in der der Küche garantiert eine stetige Umwälzung der Luft. Damit konzentriert er sich, anders als eine Dunstabzugshaube, nicht nur auf die direkt über dem Herd angesaugte Luft, sondern reinigt die gesamte Innenluft in deiner Küche.
Luftreiniger gegen Gerüche erhältst du in verschiedenen Größen. Wähle das Gerät nach deinen jeweiligen Bedürfnissen und seinem Verwendungszweck aus. Du kannst einen mobilen Luftreiniger neben deiner Küche auch in anderen Räumen deiner Wohnung platzieren und so überall unangenehme Gerüche neutralisieren.
Weniger Kochgerüche dank richtiger Lebensmittel
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Achte beim Kochen auf die Wahl deiner verwendeten Lebensmittel, deren Kochtemperaturen und Garzeit. Denn auch sie wirken sich auf die Menge der freigesetzten Schadstoffe aus. Doch was sorgt für schlechte Luft in der Küche?
Mehr Hitze führt zwangsläufig zu höheren Emissionen. Obst und Gemüse erfordern meist eine geringere Kochzeit und -temperatur. So minimierst du die Dampfentwicklung und es werden weniger Schadstoffe an die Luft abgegeben. Auch Fisch besitzt eine kürzere Garzeit als zum Beispiel Fleisch. Das führt zwangsläufig zu weniger Luftverschmutzung.
Zutaten mit höherem Fettgehalt setzen zudem nachweislich mehr Schadstoffe frei und sorgen für unangenehmen Geruch. Mageres Fleisch erzeugt beim Braten weniger Rauch als fettreiche Fleischsorten. Dementsprechend weniger schädliche Partikel gibst du während des Kochens an die Luft ab.
Durch Öle und Fette mit hohem Rauchpunkt verhinderst du eine unnötige Luftverschmutzung durch Feinstaub. Der Rauchpunkt ist die Temperatur, bei der ein Öl oder Fett anfängt zu rauchen und dabei unerwünschte Dämpfe und Geschmacksveränderungen erzeugt. Raffiniertes Avocado-, Erdnuss-, Sonnenblumen-, Traubenkern- und Sojaöl eignen sich zum Braten bei hohen Temperaturen.
Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte gehen zwar mit einer längeren Garzeit einher. Wenn du sie aber dämpfst oder bei geringer Hitze schonend zubereitest, bleiben wichtige Nährstoffe erhalten und du verursachst keine übermäßige Luftverschmutzung. Ebenso verhält es sich mit Nüssen und Samen.
Formaldehyd findet sich in verschiedenen Obstsorten, wie Bananen, Nektarinen oder Äpfeln. Gemüse wie Blumenkohl, Kartoffeln und Karotten, aber auch Rind- und Geflügelfleisch enthalten Formaldehyd im mg-Bereich.
Hausmittel zum Geruch aus der Küche entfernen
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Es gibt verschiedene einfache Hausmittel, um Küchengerüche zu neutralisieren:
Essig:
Verwende Essig vor und nach dem Kochen. Mische in einem Schälchen Essigwasser im Verhältnis 2:1 mit Wasser. In der Küche aufgestellt, kannst du so effizient Küchengerüche neutralisieren.
Kaffee:
Sowohl Kaffeebohnen als auch -pulver neutralisieren Gerüche. Stelle getrockneten Kaffeesatz oder frische Bohnen in kleinen Schalen in der Küche auf.
Natron:
Natron oder Backpulver ist eines der besten Hausmittel gegen ungewollte Gerüche.
Gewürze:
koche Zimtstangen, Nelken oder Lorbeerblätter für ungefähr fünf Minuten in einem Topf und lasse diesen abkühlen. Die stark duftenden Gewürze überdecken unangenehme Küchengerüche.
Zitronen/Orangen:
Beträufle frisch aufgeschnittene Zitronen- oder Orangenschalen mit Salz. Das Salz nimmt Feuchtigkeit auf und entzieht der Luft so unangehme Gerüche.
Backpulver:
Stelle Backpulver in kleinen Schalen auf. Es absorbiert Feuchtigkeit und hilft dabei, unangenehme Küchengerüche zu entfernen.
Richtig putzen gegen Kochgerüche
Unangenehme Gerüche in der Küche entstehen nicht nur während des Kochvorgangs. Auch die Sauberkeit generell hat einen großen Einfluss auf die Geruchentwicklung und Luftverschmutzung. Mit diesen Tipps lassen sich Küchengerüche entfernen:
Reinige deine Dunstabzugshaube:
Der Abzug sollte mindestens einmal im Monat von außen und innen geputzt werden. Vergewissere dich, dass du den Metallfilter reinigst und je nach Bedarf den Aktivkohlefilter austauschst, damit dieser Schadstoffe zuverlässig bindet.
Schwämme, Handtücher und Lappen sauber und trocken halten:
Wringe Schwämme und Lappen gründlich aus und lagere sie an einem gut belüfteten Ablageort. Nasse Geschirrtücher neigen schnell zu unangenehmer Geruchbildung. Tausche sie daher alle paar Tage aus. Es empfiehlt sich, Geschirrtücher bei mindestens 60 Grad zu waschen, um Keime und Bakterien abzutöten.
Entsorge regelmäßig den Abfall:
Gerade Fisch-, Fleisch- und Geflügelreste, die ein paar Tage im Mülleimer liegen, entwickeln schnell unangenehme Gerüche. Gleiches gilt für Verpackungsmaterial, an dem Lebensmittelreste haften.
Den Abfluss zu reinigen ist Pflicht:
Andernfalls sammeln sich hier Essenreste, Keime und Bakterien. Mit der Zeit beginnen diese zu riechen. Einfach nach jedem Kochvorgang kurz das Abflusssieb säubern und so den unangenehmen Geruch aus der Küche entfernen.
Großgeräte regelmäßig säubern:
Wische das Innenleben von Kühlschrank und Geschirrspüler alle vier bis sechs Wochen mit einem feuchten Tuch und einem ph-neutralen Allzweckreiniger aus. Vergiss nicht, die Einlegeböden vom Kühlschrank zu reinigen. Am besten gelingt das mit einem Schwamm und warmem Wasser in der Spüle. Bei der Spülmaschine solltest du den Filter und das Sieb herausdrehen und unter fließendem Wasser mit einer Bürste reinigen. Auch die Dichtungsgummis, Fugen und Türrändern nicht übersehen. Für Sauberkeit und Glanz sorgen Essigreiniger und ein weiches Tuch.
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